Licht und Schatten bei der Inklusion

Veröffentlicht am 29.09.2012 in Kreistagsfraktion

SPD-Kreistagsfraktion besucht Volks- und Mittelschule mit Modellcharakter

„Es ist zweifellos ein wichtiges bildungs- und gesellschaftspolitisches Ziel, das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung auszubauen“, sagte Schulleiter Andreas Kellerer beim Vor-Ort-Termin der sozialdemokratischen Kommunalpolitiker. Gleichzeitig fügte er jedoch hinzu, dieses Modell, für das sich die Schule in Furth als einzige im gesamten Landkreis engagiert habe, sei freilich kein Allheilmittel. Es sei zwar erstaunlich, wie unbefangen die Schüler mit unterschiedlichen Fähigkeiten miteinander umgingen und wie die nicht behinderten Kinder sich liebevoll um die Kameraden mit Handicap bemühten und dabei zweifellos auch selbst profitierten. Allerdings sei dieses Modell beileibe nicht für alle Lebenslagen geeignet. Und auch die Umsetzung sei noch nicht in allen Bereichen sachgerecht. So müsste die Fortbildung für das Lehrpersonal noch deutlich ausgebaut werden.

Dabei liege nach Meinung der SPD gerade in der Weiterbildung der Lehrkräfte der Schlüssel zum Gelingen des Modellversuches, hakte die SPD-Fraktionsvorsitzende Ruth Müller an dieser Stelle ein. Schließlich hätten sogar die Vereinten Nationen in ihrer Behindertenkonvention die Inklusion zu einem wichtigen Ziel erhoben. Allerdings hänge der Erfolg im Wesentlichen von der sachgerechten Ausstattung der Lehranstalten ab. „Inklusion heißt aus Sicht der SPD, die Schulen müssen sich auf die Kinder einstellen und nicht die Kinder auf die Schulpolitik“, so Müller. Mit einwöchigen Seminaren allein sei es da nicht getan.

Stellvertretende Landrätin Christel Engelhard stellte in diesem Zusammenhang die Frage nach der Zukunft der Förderschulen. An dieser Stelle konnte Schulleiter Kellerer Entwarnung geben. In Furth habe man von insgesamt 185 Schülern 12 mit den unterschiedlichsten Einschränkungen. Es sei somit für eine Regelschule nicht denkbar, alle Formen der möglichen Lernbehinderungen aufzunehmen. Vielmehr müssten die Förderschulen, deren Zahl in Bayern so hoch sei wie in keinem anderen Bundesland, mit ins Boot geholt werden. Nur mit einem fein abgestimmten Gesamtkonzept könne man die Schwächeren in die Lage versetzen, ihr Leben später weitgehend ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Es sei jedoch für keine Schule der Welt möglich, die Defizite der Kinder, die sie bereits aus dem Elternhaus mitbrächten, vollkommen auszugleichen.

Kreisrat Peter Barteit kritisierte in diesem Zusammenhang die Neigung der bayerischen Staatsregierung, den zusätzlichen Personalbedarf für neue Schulversuche meist großflächig im allgemeinen Angebot an Lehrkräften auszugleichen oder die Kommunen, beispielsweise bei zusätzlichem Betreuungspersonal, an den Lasten zu beteiligen. An dieser Stelle müsste wieder stärker Wert auf den Grundsatz gelegt werden, dass die Kommunen für den Sachaufwand zuständig seien während Vater Staat für das pädagogische Personal zu sorgen habe.

Kreisrat Bernhard Zauner fasste die Erkenntnisse des Besuches der Fraktion in Furth mit der Feststellung zusammen, mit der Inklusion sei man auf dem richtigen Weg. Die SPD werde künftig noch mehr darauf achten, dass auch die richtigen Rahmenbedingungen für dieses Modell angewandt würden. „Denn bestmöglich ausgebildete Kinder sind bekanntlich unsere einzige Zukunft“, so Zauner.

Foto:
Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion mit ihrer Vorsitzenden Ruth Müller (rechts) an der Modellschule in Furth unter ihrem Leiter Andreas Kellerer (Mitte).

 

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