Genau hinsehen und auf den Kontext achten

Veröffentlicht am 27.10.2009 in AntiFa/Migration

Groß war das Interesse, insbesondere der jungen Generation, an dem brisanten Thema Rechtsradikalismus.

Ausstellung „Rechtsradikalismus in Bayern“ in Schulen im nördlichen Landkreis zu sehen

Bomberjacken und Springerstiefel sind auch bei härtesten Nazis inzwischen kleidungstechnisch Schnee von gestern. Heute hüllen sich die Mitglieder des rechten Spektrums in Ché Guevera T-Shirts und tragen Palästinenser-Tücher.

Damit sind sie nicht nur unauffälliger, sie sind auch bei Jugendlichen äußerst erfolgreich. Wie subtil die Botschaften der Rechten Szene inzwischen geworden sind, zeigt die fünfzehn Plakate umfassende Ausstellung „Rechtsradikalismus in Bayern“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, die zur Zeit in der Volksschule Pfeffenhausen zu sehen ist.
Am gestrigen Mittwoch bekamen die Schüler der Volksschule zusätzlich den Inhalt der Informationstafeln noch einmal von Dr. Andreas Angersdorfer aus erster Hand aufbereitet. Der Co-Autor der Ausstellung zeigte eindringlich, wie subtil die Propaganda von Rechts inzwischen geworden ist. „Rechte Organisationen versuchen, überall dort Fuß zu fassen, wo sich Politik und Öffentlichkeit zurück ziehen“, berichtete Angersdorfer.
So bieten NPD-nahe Organisationen Jugendnachhilfe an oder verkaufen Kleidung mit zunächst harmlos erscheinenden Texten. „Die 88 auf einem T-Shirt hat aber nichts mit einer Fußballmannschaft zu tun“, erklärt der Wissenschaftliche Angestellte an der Universität Regensburg. Viel mehr sei 88 der Zahlencode für die Buchstaben „H H“ – was wiederum eine Abkürzung für den Hitlergruß darstelle.
Andernorts werden unter dem Motto der Globalisierungskritik Bürgerentscheide, beispielsweise gegen den Bau von Moscheen oder Synagogen, unterstützt oder ins Leben gerufen. „Die Worte NPD oder Nationalsozialismus findet man aber auf keinem dieser Flyer“. Auch nicht auf den zahlreichen CD´s, die rechte Bands auf die Schulhöfe bringen. Erst bei genauerem Anhören der von „Blut und Ehre“-Mentalität strotzenden Texte bekomme man eine Ahnung, worum es bei der Musik eigentlich gehe.
Im Gespräch warnte Angersdorfer aber auch vor pauschalen Reaktionen. Keltische Runensteine, wie man sie auf jedem Mittelaltermarkt erwerben kann, seien noch längst kein Indikator für ein Abgleiten in die Rechte Szene. „Man muss immer auf den Kontext achten“, riet der Fachmann für Rechtsradikalismus. Der werde bei genauem Hinsehen schnell deutlich. Dann sei aber schnelles Handeln gefragt. Beispielsweise in Form eines Anrufs bei einer Beratungsstelle.
Die Initiatorin Ruth Müller versucht schon seit Februar, die Ausstellung in die Nähe der Stadt Rottenburg zu bekommen. „Die Idee entstand in unserem Arbeitskreis Labertal, nachdem wir die Ausstellung schon in Vilsbiburg genauer unter die Lupe genommen haben“, erzählt die Initiatorin. Die Mitglieder des Arbeitskreises waren von der Idee so überzeugt, dass sie beschlossen, die Tafeln der Friedrich-Ebert-Stiftung für vier Wochen zu holen und sie durch den Landkreis Kelheim, Neufahrn, Geiselhöring und Pfeffenhausen wandern zu lassen. In der vierjährigen Geschichte der Ausstellung ist das ein Novum. Neben den eigentlichen Tafeln gibt es auch umfangreiche Informationen für Eltern und Schüler in Form von Broschüren und auf der Webseite der Friedrich-Ebert-Stiftung.
In Rottenburg und Umgebung gibt es zurzeit glücklicherweise nur sehr geringe Probleme mit Rechtsradikalismus, sagt Bernhard Walter, Leiter der Polizeidienststelle Rottenburg. Allerdings sei das kein Grund, mit dem Thema lax umzugehen. „Wir wollen, dass es weiter so bleibt. Und dafür werden wir alles daran setzen“.

 

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